von Sascha u.d.Fleckenzwerge » 10.03.2007, 12:59
Kann da Manuela nur beipflichten.
Ich persönlich habe immer etwas Berührungsängste bei geistig behinderten Menschen gehabt. Das änderte sich sehr schnell als ich den Nachbarsjungen von meiner Mutter kennenlernte. Er ist spastisch gelähmt. Finde es Wahnsinn was dieser inzw. junge Mann von um die 20 für eine Willenskraft hat. Muß dazu natürlich sagen, dass seine Mutter auch heute noch einfach alles für ihn tut. Über therapeutisches reiten, Mutter/Kind Kuren, spezielles Fahrrad (mit dem er selbständig seine Ausflüge macht), Computer (an dem er selbständig arbeiten kann) usw. uws.
Es macht Freude ihn zu beobachten; er ist ein Kämpfer in jeder Hinsicht. Ich erinnere mich an einen Grillabend: Wir saßen alle an der üblichen Biergartengarnitur. Marius saß in seinem Rollstuhl. Er wollte natürlich auch auf dieser schmalen Bank sitzen. Jeder fragte ihn "Marius sollen wir Dir helfen". Nein, er wollte sich nicht helfen lassen, er hat so lange gekämpft und probiert bis er es selbständig geschafft von seinem Rollstuhl auf die Bank zu klettern. Als er dann entlich saß hatte er ein zufriedenes breites Grinsen in seinem Gesicht.
Das war irgendwie ein Ahagefühl für mich.
Edys Meike kann ich auch jeden Sonntag beim reiten beobachten, da ich meistens zur gleichen Zeit in der Halle reite.
Sie ist zuerst angespannt, verkrampft und schlägt nach Aaron. Wenn sie dann erstmal auf dem Pferd sitzt kann man sehen wie sie sich entspannt. Sie lächelt und fängt an zu summen und später an zu singen. Am tollsten ist dann immer der Trab. Meike wird durchgeschüttelt und durchgerüttelt und sie lacht ganz ganz laut dabei. Und irgendwie muß ich immer mitlachen.
Die Zusammenarbeit behinderte Kinder (und natürlich auch Erwachsener) halte ich für eine gute Sache.
L.G.