Hallöchen Dagmar,
wie so oft im Leben gibt es auch beim Thema Eindecken halt keine Pauschallösung für alle Fälle. Wie ich selber oben schon schrieb, hat kein gesundes Pferd Probleme mit der Kälte. Ausnahmen sind sehr alte und kranke Pferde, deren Organismus nicht mehr genug Energie hat, um den körpereigenen "Heizofen" anzuschmeißen.
Pferde haben eine ganz fantastisch funktionierende Thermoregulation: Gegen Überhitzung schützen sie sich mit Schwitzen, gegen Kälte mit dichterem Fell, mit dem Aufstellen des Felles, auch mal mit Zittern. So könne sie auch sehr tiefe Temperaturen ohne Probleme überstehen - vorausgesetzt, sie bekommen ausreichend Raufutter (also Heu), um den Energieverbrauch ihrer "Heizung" zu decken.
Etwas anders sieht das bei feuchter Kälte aus, bei unserem typischen usseligen nasskalten Novemberwetter. Da gibt es eben Pferde - hauptsächlich Blüter und Warmblüter -, die da nicht so gut mit klarkommen, die nach mehreren Stunden Dauerregen richtig anfangen zu frieren, deren Muskulatur verspannt, die massive Probleme im Rücken bekommen, die sich dann eben auch auf das Reiten auswirken. Diesen Pferden hilft man einfach, in denen man ihnen eine ungefütterte Regendecke auflegt. Das Argument, dass sie sich ja unterstellen könnten, zieht oft nicht. In gemischtrassigen Herden stehen die empfindlicheren dann eben mit den unempfindlicheren Pferden zusammen auf der Weide oder dem Paddock und nicht im Unterstand. Und bevor solche Pferde dann nicht mehr rausdürfen, ist das Eindecken das kleinere Übel. Mit Modeerscheinung hat das sicherlich nichts zu tun. Modeerscheinung finde ich viel eher, wenn auch in Boxen gehaltene Freizeitpferde eingedeckt werden

. Das halte ich für Vermenschlichung.
Letztlich muss es jeder selber entscheiden und sein Pferd genau beobachten.
