2 Anregungen zum Nachdenken ...




Gespräche über alles mögliche ...

2 Anregungen zum Nachdenken ...

Beitragvon Administration » 16.09.2006, 15:51

Ich möchte hier - so unter uns - mal auf zwei Dinge dezent hinweisen, die mir a) immer wieder selbst auffallen und b) auch von anderen immer wieder zugetragen werden.


a) Unfreundlichkeit und "Hochnäsigkeit" von Reitern und Pferdebesitzern

Das scheint sich wie eine Seuche durch alle Ställe zu ziehen habe ich mir erzählen lassen. Ich bin ja schon ein etwas älteres Semester und meine Flegeljahre habe ich im damaligen Reitstall Adelmann, was heute Leuwer ist, verbracht. Dort wurde uns von klein an eingetrichtert, dass es bloss in unserem eigenen Interesse ist, freundlich zu anderen und da insbesondere zu Fußgängern zu sein. Pferde und Reiter sind sowieso oft schon ein Ärgernis für Bauern und Spaziergänger, allein nur, weil es sie gibt und ein zickiges nicht ausweichen oder ein stures Nebeneinanderreiten trägt da zum Frieden nicht gerade bei.

Am meisten aber ärgert es, wenn die Herren und Damen dort oben auf ihrem hohen Ross sitzen und alles was nicht auf 4 Beinen daherkommt wie Luft behandeln. Mich nervt sowas auch ...

Oft belausche ich allerdings auch Gespräche von Stallinsassen selbst, die sich über die Unfreundlichkeit der Stallkollegen beschweren, darüber dass Menschen, die nicht "dazugehören" - also vielleicht zum Reitunterricht kommen oder aber Abholer der Reitbeteiligung sind oder selbst "nur" Beteiligung an einem Pferd, völlig ignoriert werden, stehen gelassen werden und noch nicht mal zurückgegrüßt werden.

Meine Frage ist da: Worauf bitteschön bilden sich Pferdebesitzer da was ein ??? ... ist es also ein Markenzeichen der reitenden Klasse, sich unfreundlich und abweisend zu geben ?

Wie sind eure Erfahrungen und was denkt ihr darüber ?



b) ... und das ist nun ganz speziell und in eigener Sache - der Fahrstil reitender Menschen :)

Ich wohne hier direkt am Stall und habe einen 8jährigen kleinen Jungen in meiner Obhut, der sich frei und wild zu Fuß oder auch auf dem Rad durch das Dorf bewegt. Heute ist es ja tatsächlich so, dass die Kinder nicht nur ausgezeichneten Verkehrserziehungsunterricht genießen, damit sie überleben, sondern dass sie nicht mehr frei und hemmungslos spielen können, sondern eher mit ihrer Aufmerksamkeit ständig auf ihre Umgebung achten müssen, damit sie nicht als Kühlerfigur enden.

Hier das ganze Dorf (also Stieldorferhohn) ist 30er Zone. Daran möchte ich hier auf diese Weise noch einmal aufmerksam machen und auch daran erinnern, dass ein Kind keine Knautschzone hat und beim Spiel auch gerne mal die Regeln verletzt. Das bedeutet, dass ich nicht auf mein Recht als Autofahrer beharren kann, sondern gerade auch hier oben am Reitstall besonders aufmerksam und rücksichtsvoll fahren muss.

Wenn ich bedenke, wie oft uns damals mal eins der Hottahühs stiften gegangen ist, oder sich auch von der Weide ohne uns auf zum Stall gemacht hat und das in angemessenem Tempo - nämlich mit hochstehendem Schweif und wildschwenkendem Kopf, dann wundere ich mich immer wieder über die schwungvolle Art und Weise, wie da die Reitersleut an- oder abfahren. Oft ist es ja einfach nur ein Unbedachtsein und ein Nichtdarübernachdenken.

Deshalb hier die Bitte diese Punkte vielleicht auch noch einmal im Stall anzusprechen :idee:

Die Straßen von Stieldorferhohn sind nicht der Nürburgring und wenn man sich in dem engen Stück hier kurz vor dem Stall dann trifft und ausweichen muss, erfreut jedes dankbare Lächeln mein Herz und die bitterbösen Mienen und Blicke verderben mir den ganzen Tag und machen mir ein schlechtes Gewissen, weil ich es mir erlaube überhaupt diese Straße auch für mich in Anspruch zu nehmen ...

:blume: :blume: :blume:
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von Anzeige » 16.09.2006, 15:51

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Beitragvon Sascha u.d.Fleckenzwerge » 16.09.2006, 21:43

Hi Dagmar!

Da muß ich Dir vollkommen recht geben. Vor ein paar Wochen lag auch wieder ein totes Kätzchen am Straßenrand.
Habe auch immer Bedenken wenn meine beiden Fleckenzwerge aus dem großen Tor flitzen, dass sie angefahren werden.
Habe auch schon öfters welche angesprochen, wenn sie wieder so rasant angefahren kamen. Die meinten dann nur "war doch gar nicht schnell".
Ja was soll man da noch antworten.
Achja vielleicht sollte man dem Postboten auch mal die Meinung sagen, der hat nämlich auch einen ganz üblen Fahrstil. :fight:
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Beitragvon Sascha u.d.Fleckenzwerge » 17.09.2006, 19:32

:idee: Mir ist gerade zu dem Thema Hochnäsigkeit etwas eingefallen. Es gibt bestimmt den einen oder anderen, der bewußt hochnäsig ist.
Aber ich glaube manchmal wirkt das auch auf Außenstehende nur so.
Beispiel: Vor ein paar Wochen war die Tochter von meinem Mann mit Ihrem Mann im Stall. Sie haben zugeschaut, als ich Haakon auf dem Platz geritten habe. Ganz normal wie ich der Meinung war.
Als wir zuhause waren sagte Jens (der Mann von meiner Stieftochter) zu mir: "Hör mal das sah total hochnäsig und arrogant aus wie Du da geritten bist"!
Wenn ich ehrlich bin war ich total geschockt. Es hätte ja auch gar keinen Grund gegeben mich absichtlich in Ihrer Gegenwart so zu verhalten.
Viell. wirkt es zum einen so, weil man hoch zu Roß sitzt und auch den Kopf hoch hält, ich weiß es nicht.
Dann gibt es bestimmt auch viele Menschen die einfach neidisch sind und sagen: Reiter sind hochnäsig. Oftmals geht vieles immer gegen Tierbesitzer. Merke das auch immer wieder bei meinen Hunden. Möchte behaupten, dass die beiden Dalmimädels wirklich sehr gut erzogen sind. Glaube dass kann soweit jeder im Stall bestätigen. Aber es gibt immer wieder Menschen die meinen sie müssen einen anblaffen. Von wegen "scheiß Köter". Nimm die "scheiß Köter" an die Leine. Die bemühen sich noch nicht mal mehr das "Sie" zu bewahren.
Sowas wird auch teilw. durch die Medien aufgebauscht mit Hundebeißfällen und Hundekot auf Straßen. Ich habe immer Hundekacktüten dabei und mache die Haufen auch weg, weil ich es selbst ekelig finde reinzutreten. Aber weißt Du der Hund hat noch nicht fertig gesch...., da wirst Du schon angemacht. Bin jetzt schon dazu übergegangen den Beutel offen in der Hand zu halten, damit man sieht, dass ich den Haufen gleich wegmache. Das nervt einfach. Da kann es auch schon mal öfters passieren, dass ich zurückmaule. Und schon heißt es wieder diese arroganten Hundebesitzer. :eek:
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Beitragvon Administration » 18.09.2006, 10:23

Im Grunde ist es völlig wurscht, zu welcher Gruppe von Mensch du gehörst, ob nun zu den Reitersleut, zu den Hundebesitzern, zu den Radfahrern oder eben auch als Elternteil und "Besitzer" eines Kindes.

Überall geht es mE in erster Linie um eins: nämlich Rücksichtsnahme. Ich finde das auch ehrlich gesagt völlig in Ordnung so, denn unsere Umwelt leidet sehr unter Rücksichtslosigkeit. Das fängt ja schon beim Autofahren an, wo man ständig irgendwen auf der Stoßstange hängen hat oder auf der Autobahn, wo diese Rücksichtslosigkeit sogar ganz konkret mein Leben bedroht, wenn hinter mir jemand mit 200 Sachen mit Lichthupe auf mich zugeflogen kommt, obwohl ich gerade einen LKW überhole und mit meiner Gurke nun mal nicht schneller bin - die Geschwindigkeitsbegrenzung lass ich schon mal ganz aussen vor :) ...

So ist es eben auch mit Pferde- und Hundebesitzern. Und ich wage nun mal zu behaupten, dass es nicht auf den Einzelnen ankommt, sondern auf die ganze Gruppe und eben darauf, wie sich der "Großteil" der Leute verhält. Wenn eben überwiegend die Hundesch... liegen bleibt, dann leiden da auch die drunter, die den Kot ihrer Hunde einsammelt ... Wenn die Reiter überwiegend meinen, sie seien die Könige der Pisten, dann leiden auch die darunter, die Rücksicht nehmen. So ist das, wenn man zu einer Gruppe gehört.

Was die Hochnäsigkeit und Unfreundlichkeit angeht, so sind meine Erfahrungen da hauptsächlich das Nichtbeachten und Schneiden anderer Stallmitglieder, das nicht grüßen am eigenen Stall oder auch auf der Straße ... Es trifft euren Stall da vielleicht weniger, aber gerade auch die Ställe, wo Unterricht erteilt wird und immer wieder neue Gesichter auftauchen, sind diese Beschwerden eben sehr hoch ... oder aber auch speziell den Kindern gegenüber, die sich das heutzutage eben auch nicht mehr so ohne weiteres gefallen lassen, wenn man nicht freundlich mit ihnen umgeht.

Aber ich will gar nicht draufrumreiten :lach - ich habe gesagt, was ich zu sagen habe und was mir schon lange mal auf der Seele lag und gut ist ;) ... möge es lesen, wer immer hier vorbeikommt und vielleicht in der Lage sein kurz innezuhalten und darüber nachzudenken, ob es ihn betrifft oder nicht und wenn nicht - auch gut ;) ...



Das Reiten an sich schon was von Arroganz in sich selbst trägt ist eigentlich logisch, Sascha. Die Tiere sind groß und furchteinflössend. Wir sitzen höher, schauen auf die anderen herab. Wir kontrollieren unglaubliche Kräfte und gehen mit ihnen um ... Wir sind schnell und nicht angreifbar auf dem Pferderücken. (das hat veilleicht auch dein Mann so empfunden und anstatt "stolz" zu sein fürchtet er viell. den schlechten Einfluss auf seine Tochter :) :) :) ) ...

Gerade das sollte man eben auch mal im Umgang mit Fußgängern iin der freien Wildbahn bedenken. Der Fußgänger ist uns in diesem Sinne hilflos ausgeliefert und das spürt er unbewußt und es macht ihm Angst. Deshalb denke ich, ist es gerade hier nötig, doppelt rücksichtsvoll und freundlich zu sein ...

:idee:
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Beitragvon Sascha u.d.Fleckenzwerge » 18.09.2006, 19:37

:ja: Du hast recht Du hast recht Du hast recht!!!!

Das sind auch alles die Dinge worüber ich mich immer aufrege.

Tut gut sich dann mal auszuk..... :eek: also meine Wortwahl ist heut aber echt schlimm :D

Ich kann das auch immer am besten schriftlich!!!!!!!!!!!!
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Beitragvon Swea » 19.09.2006, 13:33

Hallöchen!

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es meistens ein paar wenige schwarze Schafe sind, die sich daneben benehmen - seien es Reiter, Hundebesitzern, Autofahrer oder Eltern. Die aber bringen dann leider die ganze Gruppe in Misskredit und das finde ich sehr schade. Aber offensichtlich ist es für viele Menschen einfacher, andere Menschen in Kästchen zu sortieren und diesen Kästchen (Vor)Urteile zu verpassen, damit man besser unterscheiden kann, wer zu wem gehört: BMW- und Mercedes-Fahrer haben einen Bleifuß, fahren immer nur links und dicht auf; Reiter sind arrogant; Hundehalter sind rücksichtslos; Eltern lassen ihre Kinder sich auf Kosten anderer ausleben usw. usf.

Man wird nie in der Lage sein, alle Mitglieder einer Gruppe zu fairem, rücksichtsvollem Verhalten anzuhalten. Man kann nur selber mit gutem Beispiel vorangehen.
Außerdem: Ich möchte lieber als Individuum angesehen werden, nicht als Mitglied irgendeiner Gruppe ;-).
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Beitragvon Administration » 22.09.2006, 10:14

Swea hat geschrieben:Außerdem: Ich möchte lieber als Individuum angesehen werden, nicht als Mitglied irgendeiner Gruppe ;-).



Ja - aber es fängt ja schon damit an, dass du ein Mensch bist, dann bist du noch Frau, Blondine, Autofahrerin, Reiterin, Arbeitnehmerin, Raucherin usw. usw. usw.



Aber das sind ja zum Glück nur Äußerlichkeiten. Das Individuelle ist a) die Zusammenstellung dieser Äusserlichkeiten :D und b) das was in dir steckt.

Ich fürche mit diesen Schubladen werden wir leben müssen ;) ...
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Beitragvon Swea » 24.09.2006, 21:10

Sicher, Schubladen machen es uns einfacher, die vielen, vielen unterschiedlichen Menschen, die uns begegnen, zu sortieren. Dennoch: Schubladendenken befördert auch Vorurteile und intolerantes Denken. DAS gefällt mir nicht :abgel .

Ich denke, wenn man sich selber immer wieder bewusst macht, dass man auch in Schubladen denkt und dass nicht alle Reiter, Hundehalter, Eltern usw. so sind, wie man gemeinhin annimmt, dann ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan :dafür
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Beitragvon Administration » 25.09.2006, 08:40

Jau ... auch :dafür


Wo warst du denn gestern ? Keine Zeit ? Keine Lust ?



VS ist heute um 20 Uhr ... aber da mein Sohn gerade aus der Schule anrief, dass es ihm gar nicht gut geht, werde ich wohl nicht dasein :(
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Beitragvon Swea » 25.09.2006, 15:01

Mein Neffe hat gestern Geburtstag gefeiert. Deshalb konnte ich nicht kommen.

Gute Besserung an Deinen Sohn!
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